VPB: Das Haus für alle Lebenslagen flexibel planen
BERLIN. Weil es für viele Menschen als Idealbild eines selbstbestimmten, familiären Rückzugsortes mit hohem emotionalem Wert gilt, ist das Einfamilienhaus ungebrochen eine der beliebtesten Wohnformen in Deutschland. Private Bauherren wollen meist ein Zuhause für ihre Familie samt Kindern schaffen. So sind die meisten Eigenheime hierzulande für vierköpfige Haushalte konzipiert. Doch nicht nur diese Familien-Wohnform hat nicht ewig Bestand. Irgendwann sind die Kinder aus dem Haus. Was tun mit dem Platz, der bis dahin benötigt wurde? „Die wenigsten Immobilien lassen sich dann noch sinnvoll umnutzen“, wissen Experten des Verbands Privater Bauherren e.V. (VPB). Nur wenige bedenken dabei auch schon barrierearme Konzepte. „Wer sein Eigenheim hingegen mit langfristiger Perspektive plant, hat in späteren Jahrzehnten noch viele Möglichkeiten.“
Wenn der Haushalt sich verkleinert, kann ein Teil des Hauses von anderen Menschen genutzt werden. Gerade in Zeiten, wo viele dringend eine Wohnung suchen, wird die Teilvermietung der eigenen Immobilie zum Thema. Ältere Eigenheimbesitzer erwirtschaften damit über die Rente hinaus noch ein zusätzliches Einkommen. Im Zweifel kann dort auch eine Pflegekraft einziehen. „Damit dies räumlich funktioniert, muss die Möglichkeit, eine Einliegerwohnung abzutrennen, aber schon vor dem Bau des Hauses eingeplant werden“, betonen VPB-Experten. Die heute üblichen Einfamilienhäuser mit offenen Wohnbereichen sind jedoch nicht sehr flexibel, in einem Standard-Einfamilienhaus Grundrissänderungen schwierig. „Wer vermieten will, braucht separate Heizungs-, Wasser- und Stromkreisläufe, zusätzliche Messuhren, ein zweites Bad, am besten auch einen separaten Eingang“, so VPB-Experten. Die Planung müsse bis ins Detail gehen: „Über der Fußbodenheizung können nicht einfach Wände eingezogen werden.“ Auch der Schallschutz werde relevant. Wer sein Haus auch im Alter ganz nach den eigenen Bedürfnissen nutzen möchte, sollte schon bei der Planung unabhängige Sachverständige zurate ziehen.