VPB: Nur Baukontrollen sichern Qualität

BERLIN. "Die Qualität am Bau wird schlechter", konstatiert Thomas Penningh, Vorsitzender des Verbands Privater Bauherren (VPB). "Vor allem auf Baustellen mit zahlreichen kleinen Subunternehmen leidet sie spürbar." Der VPB beobachtet den Trend seit langem: Viele Bauleistungen werden gar nicht mehr von ausgebildeten Handwerkern übernommen, entsprechend fehlt den Arbeitern technisches Basis-Know-how. Viele Firmen übernehmen Arbeiten, für die ihre Mitarbeiter nicht ausreichend qualifiziert sind. Diese Einschätzungen des VPB teilt auch der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der kürzlich verheerende Bilanz zog - zehn Jahre nach der Novellierung der Handwerksordnung und dem Wegfall der Meisterpflicht sei die Qualität am Bau dramatisch gesunken.

Schlechte Arbeit bemängeln auch die VPB-Sachverständigen immer wieder bei ihren Baukontrollen. So beherrschen offenbar viele am Bau Beschäftigte das Mauern nicht mehr. "Nicht fachgerecht ausgeführte Mauerwerksverbände ohne ausreichendes Überbindemaß, offene Fugen, die Verwendung beschädigter Steine sind häufige Mängel", erläutert Bausachverständiger Penningh. Auch mit den Baustoffen und ihrer korrekten Verwendung kennen sich offenbar längst nicht mehr alle Bauenden aus. So ist es beispielsweise nicht selbstverständlich, dass der Maurer den Fenstereinbau vorbereitet, indem er Leibungen und Brüstungen entsprechend vermörtelt. Und wenn der Mörtel nicht fest wird, weil er falsch angesetzt wurde, oder wenn Fugen mit Bauschaum verklebt werden statt mit Mörtel geschlossen, dann darf man getrost von Pfusch sprechen."

"Auch beim Einbau von Dampfbremsen entdecken wir bei Baukontrollen immer wieder falsche Klebebänder. Viele Handwerker verwenden nicht zugelassene Klebebänder statt der vorgeschriebenen Bänder, die zwar etwas teurer, dafür aber auch aufs System abgestimmt sind", moniert der Bausachverständige. "Auch Elektriker, die Stromkabel wild über die Wände verlegen, statt in den vorgesehenen Installationszonen, die dabei sogar statisch tragende Bauteile aufstemmen und luftdichte Folien im Dach nach Belieben aufschlitzen, um ihre Kabel durchzuziehen, wissen offenbar nicht, welche Schäden dies insbesondere bei einer Baustelle im Winter hervorrufen kann."

Schlimm genug, dass es solche Mängel gibt, schlimmer noch für den Bauherrn, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden, sondern zunächst unter Putz verschwinden. Irgendwann kommen sie aber ans Tageslicht, meist, wenn die Gewährleistung abgelaufen ist. Deshalb ist es wichtig, die Mängel schon während der Bauzeit zu finden und gleich beseitigen zu lassen. Entdeckt werden solche Mängel aber nur, wenn der Bauherr rechtzeitig einen unabhängigen Sachverständigen mit regelmäßigen Baukontrollen beauftragt.

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.

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