Wohnen mit dem Wasser in Passau

Das Haus gleicht einem Felsen und das ist auch gut so, denn der robuste Sichtbetonbau muss im Notfall dem Hochwasser standhalten. In der Universitätsstadt Passau fließen Donau, Inn und Ilz zusammen und sorgen regelmäßig für überflutete Stadtteile.

Hochwasserschutz ist also essentiell und spielte die Hauptrolle bei der Gestaltung dieses (Ersatz-)Baus im Überschwemmungsgebiet. Die Architekten verzichteten auf einen Keller, stattdessen planten sie einen Überflutungsraum. Die Erdgeschossdecke aus Wärmebeton (also ohne zusätzliche Dämmschicht außen) liegt 1,2 Meter über der Linie des legendären Hochwassers von 2013. Alles ist auf den Hochwasserschutz ausgerichtet, dabei simpel, robust und wartungsarm gestaltet.

Die Betonbrüstung an der Terrasse wurde teilweise massiv ausgeführt, die Sicherheitsverglasung ist rahmenlos eingesetzt. Auch das bringt dem Haus trotz seiner Lage im Hochwassergebiet Bonuspunkte: es ist dank seiner Bauweise zu Standardbeiträgen gegen Elementarschäden versichert.

Innen sind die Betonoberflächen schwarz eingefärbt, passend zu den Einbauten aus schwarzen MDF-Platten. Durchgehend farblos versiegelter Sichtestrich bildet den fertigen Bodenbelag. Auch der macht bei Hochwasser keine Probleme. Die Räume gehen ineinander über, nur Gäste- und Schlafbereich sind abgetrennt. Gästegalerie und vor allem die Haustechnik sind – hochwassersicher – im Obergeschoss untergebracht.

Hier die Gebäudedaten:

  • Standort: Passau Innenstadt
  • Grundstücksgröße: 470 m²
  • Wohnfläche: 163 m²
  • Zusätzliche Nutzfläche: 112 m²
  • Anzahl der Bewohner: 2
  • Bauweise: Ortbeton
  • Energiestandard: KfW-Effizienzhaus 55
  • Fertigstellung: 09/2017

Die Fotos stammen von:
Stefan Müller-Naumann

Weitere Informationen und Pläne zum Objekt auf der Website
"Die besten Einfamilienhäuser":

https://www.die-besten-einfamilienhaeuser.de/fels-in-der-brandung/

Häuser sind keine Wegwerfartikel, im Gegenteil: Sie stehen viele Jahrzehnte und verschönen im Idealfall ihre Umgebung. In dieser Zeit bieten sie ihren Bauherren Schutz und Heimat. Und wenn sie architektonisch gut gestaltet sind, dann erfreuen sie neben Passanten eines Tages vielleicht sogar die Generation der zukünftigen Denkmalpfleger.